Digitalisierung richtig machen

Beschlossen auf der Sitzung vom 6. 1. 2020

„Der Bezirkselternausschuss Reinickendorf begrüßt die Umsetzung des Digitalpaktes als Schritt in die richtige Richtung. Dabei darf es aber nicht bleiben, neben der infrastrukturellen Ausstattung der Schulen bedarf es noch weiterer großer Anstrengungen, um unseren Kindern einen zeitgemäßen Unterricht zu ermöglichen, der sie auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters vorbereiten kann.

Neben der Hardware-Ausstattung kommt es vor allem auch auf die Inhalte an. Schulen sollten mit der Erstellung eines Medienkonzeptes nicht alleine gelassen werden. So sollte die Senatsverwaltung ihre Leitkompetenz wahrnehmen und für die inhaltliche Gestaltung eines digitalisierten Unterrichts Leitlinien vorgeben, an denen sich die Schulen orientieren können.

Für Inhalteanbieter und Schulbuchverlage sollten z.B. über ein geeignetes Abrechnungssystem Anreize geschaffen werden, neue, digitale und auch interaktive Inhalte zu entwickeln, die über die reine Digitalisierung des Schulbuches hinausgehen und das physische Schulbuch langfristig ersetzen können. Schulen sollten verpflichtet werden, in mindestens 25% des Unterrichts digitale Lehr- und Lernmittel zu nutzen.

Der Bezirkselternausschuss fordert eine Vollausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten, dabei sollte auch ‚bring your own device‘ ernsthaft geprüft werden.“

Begründung:

Der Digitalpakt schafft die Rahmenbedingungen, um alle Schulen mit einer digitalen Infrastruktur auszurüsten, der die Schulen in die Lage versetzt, digitale Lehr- und Lernmittel im Unterricht einzusetzen. Das finden wir gut, aber auch absolut notwendig.

Der im Digitalpakt vorgesehene Anteil für Endgeräte ist jedoch auf 25.000 € pro Schule gedeckelt – je nach gewähltem Endgerät reicht diese Summe nicht einmal für einen Klassensatz. Weitere Geräte müssten die Schulen dann aus ihrem eigenen Etat finanzieren.

Unsere große Befürchtung ist, dass dies gerade am Anfang nicht in ausreichendem Maße geschieht, weil nach wie vor physische Schulbücher in unveränderter Größenordnung geordert werden und interaktive Lernanwendungen, die einen wirklichen Mehrwert für die Unterrichtsgestaltung bieten, nur in geringer Zahl zur Verfügung stehen und dann meist zusätzlich zu den bisherigen Schulbüchern aus dem gleichen Etat finanziert werden müssen.

Derzeit erwirtschaften die Schulbuchverlage den größten Teil ihres Umsatzes mit dem Verkauf von Schulbüchern, den sie naturgemäß nicht gefährden möchten. Digitale Inhalte gibt es dann meist als Zugabe zum Schulbuch, z.B. durch die Eingabe eines im Schulbuch enthaltenen Codes auf einem Server des Verlags. Dies macht zum einen die Nutzung der digitalen Inhalte im Unterricht unnötig kompliziert und erfordert zum anderen trotzdem noch die Anschaffung des zugehörigen Buches. Von vielen physischen Büchern werden im Laufe eines Schuljahres nur wenige Seiten wirklich genutzt. Trotzdem müssen unsere Kinder die mitunter ziemlich schweren Bücher dazu regelmäßig mit sich herumschleppen, was insbesondere in der frühen Kindheit gesundheitlich nicht unproblematisch ist.

Ein zentrales Abrechnungssystem für digitale Inhalte könnte die Verlage motivieren, interaktive Lernanwendungen ohne die Anbindung an ein physisches Buch zu entwickeln bzw. die Nutzung auch von nur wenigen Seiten eines digitalen Buches für die Verlage wirtschaftlich zu machen und einen Anreiz zu schaffen, diese ständig aktuell zu halten.

Eine Mindestquote von digitalem Unterricht soll die Schulen dazu bringen, nicht nur Leuchtturmprojekte für wenige Schüler zu realisieren, sondern die digitalen Möglichkeiten für alle Schüler zu nutzen. Dazu braucht es ausreichend Endgeräte, damit alle Schüler gleichzeitig in der Lage sind, mit digitalen Mitteln unterrichtet zu werden. Ein Klassensatz Tablets zum Ausleihen ist hier nicht genug. Dazu sollte auch geprüft werden, bereits vorhandene Endgeräte der Schüler zu nutzen oder z.B. über Fördervereine o.ä. günstig zu beschaffen. Die meisten Schüler besitzen bereits ein WLAN-fähiges Smartphone. Zur nach dem Rahmenlehrplan zu vermittelnden Medienkompetenz gehört ebenfalls der richtige Umgang hiermit.

BEA Schule in Berlin

Berlin Map BEA Mitte BEA Friedrichshain-Kreuzberg BEA Pankow BEA Charlottenburg-Wilmersdorf BEA Spandau BEA Steglitz-Zehlendorf BEA Tempelhof-Schöneberg BEA Neukölln BEA Teptow-Köpenick BEA Hellersdorf-Marzahn BEA Lichtenberg BEA Reinickendorf
Bezirk anklicken oder weiter zum
Landeselternausschuss Schule

BEA Kita Reinickendorf

BEA Kita

Gemeinsam arbeiten wir daran, unseren Kindern den besten Start in die Schule zu ermöglichen und dieser fängt bereits in der Kita an!

BEA Kita Reinickendorf

Elternfortbildner

Elternfortbildung

Wie leite ich einen Elternabend oder eine GEV-Versammlung, welche Rechte und Pflichten haben Eltern und Elternvertreter?

Berliner Elternvideos