„Der Bezirkselternausschuss fordert die Schulaufsicht und die Reinickendorfer Schulen auf, während der virtuellen Beschulung eine interaktive Video-Lernplattform einzuführen. Dieses Produkt sollte ermöglichen:
- das Onlinelernen anhand von pädagogisch geeigneten Lernvideos (Klasse 1 - 13) mit anschließender Lernkontrolle im Sinne eines eLearning Systems und automatischer, auf die gemachten Fehler reagierenden Korrektur, so dass das Kind seine Fehler erkennen kann.
- Gleichzeitig soll die Lernsoftware einen Pfad zu den Grundlagen für diese Übung und wiederum darauf beruhenden Übungen aufzeigen, so dass frühere Versäumnisse aufgearbeitet werden können.
- Kinder sollen auf der Lernplattform pädagogisches Personal erreichen können, um Feedback zu durch sie nichtlösbare Fragen einzuholen.
- Die Lernplattform soll geeignetes, ausdruckbares Material vorhalten, um Schülern, die keinen direkten Zugriff auf Computertechnik haben, eine papierbezogene Arbeit zu ermöglichen.
Der Bezirkselternausschuss fordert die Schulaufsicht und die Reinickendorfer Schulen auf, eine Lehrerbereitschaft im Zeitraum von 9 - 15 Uhr für fachliche Nachfragen der Schüler an die Lehrer bereitzustellen. Die Lernbereitschaft sollte über eine geeignete Videokonferenzlösung durchgeführt werden und z.B. von Lehrern durchgeführt werden, die keinen Präsenzunterricht halten dürfen.
Der Bezirkselternausschuss fordert die Schulaufsicht und die Reinickendorfer Schulen auf, den Kindern durch die entsprechenden Klassen- und Fachlehrer über eine geeignete Videokonferenzlösung Schulunterricht in angemessenem Umfang zu erteilen.“
Begründung:
Aufgrund der Corona Krise ist der Präsenzunterricht mit großen Risiken für Lehrer, Schüler und ihre Familien versehen. Der bestehende Unterricht der letzten Wochen basiert in der Regel auf Arbeitsbögen, die den Kindern elektronisch oder physisch ausgeteilt werden und die anschließend auf Basis von Lösungszettel durch die Kinder selbst korrigiert werden oder durch den Lehrer mit schriftlichen Kommentaren zurückgemeldet werden. Dieses Verfahren wird von vielen Eltern als überfordernd bezeichnet, da diese nun die Wissensvermittlung zum großen Teil als natürliche Ansprechpartner ihrer Kinder übernehmen müssen. Gleichzeitig stehen die Eltern selbst in beruflich herausfordernden Situationen. Zum Teil werden Klassen nun in verringerten Klassengrößen unter vermutlich hohen Ansteckungsrisiken für Schüler und Lehrer zusammengebracht. Da nicht genügend Räume bereitstehen ist der Unterricht entsprechend zeitlich reduziert und verkürzt. Es besteht das nicht geringe Risiko, dass in wenigen Wochen die Corona Fallzahlen steigen werden und spätestens dann ein innovatives Lernsystem greifen muss. Für die Schüler, die keinen Präsenzunterricht erhalten, gilt dies ohnehin.