Der Bezirkselternausschuss Reinickendorf fordert die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit dem Schulamt Reinickendorf auf, wieder einen detaillierten Schulentwicklungsplan für Reinickendorf sowie für Berlin insgesamt vorzulegen. Insbesondere sind die zehn Bezirksschulregionen sowie das neue geplante Schumacher-Quartier (11. Region) wieder einzeln auszuweisen. Hierbei sind die geplanten bzw. bereits in Ausführung befindlichen Bauvorhaben ebenso mitzuberücksichtigen, wie die unterschiedliche Bevölkerungsstruktur in den Regionen, die keine Verwendung berlinweiter Durchschnittswerte zulassen.
Begründung:
Der im Juni vorgestellte Monitoringbericht zu den Schulentwicklungszahlen 2021 lässt keine verlässliche Verifikation der Schulplanung für die kommenden Jahre im Bezirk Reinickendorf sowie für Berlin zu, da er fast völlig auf Detailinformationen verzichtet. In der Vergangenheit gab es sowohl für die Bezirke als auch für Berlin detaillierte Schulentwicklungspläne, auf deren Grundlage eine solide Planung vorgenommen und auch von Außenstehenden nachvollzogen werden konnte. Im „alten“ Schulentwicklungsplan wurden die einzelnen Bezirksschulregionen einzeln aufgeführt. Dies ist auch heute sehr wichtig, da Reinickendorf mit derzeit rund 266.000 Einwohnern de facto eine Großstadt mit städtebaulich sowie sozial sehr unterschiedlichen Ortsteilen ist. Ob dem Rechnung getragen wurde, lässt sich aus den vorgelegten Zahlen des Monitoringverfahrens nicht erkennen. Zu vermuten ist, dass pauschale Durchschnittswerte für ganz Berlin als Grundlage verwendet worden sind.
Reinickendorf ist ein Bezirk am Stadtrand von Berlin. Hier sollten deshalb nicht die gleichen Durchschnittswerte für den Anteil der schulpflichtigen Kinder an der Gesamtbevölkerung angewandt werden wie im Zentrum der Stadt, das schon immer eher Alleinstehende und kinderlose Paare angezogen hat. Ein Neubauviertel wie das Schumacher-Quartier wird z.B. einen wesentlich höheren Anteil von schulpflichtigen Kindern aufweisen als andere Viertel mit einem lange gewachsenen Wohnungsbestand und damit verbundenen ständigen Ein- und Auszügen.
Die Prognosen des letzten bis 2019 gültigen Reinickendorfer Schulentwicklungsplanes stimmen verhältnismäßig gut mit den dann tatsächlich eingetretenen Schülerzahlen überein. Wieso man jetzt von einem deutlich reduzierten Schulplatzbedarf ausgeht, erschließt sich uns aus dem vorgelegten Monitoringbericht nicht.